Zurück in Alagaesia: Mehr als zehn Jahre nach ERAGON Band vier ist Christopher Paolini wieder da. Ein Moment, auf den ich lange gewartet habe – genau wie Millionen Fans auf der ganzen Welt. Fast 800 Seiten später kommt jetzt meine Antwort auf die Frage: Kann das Buch mit ERAGON mithalten?
Darum geht’s
Murtagh ist nach Galbatorix Fall ein Aussenseiter. Zwar diente er Galbatorix nie freiwillig – doch die meisten sehen in ihm den Drachenreiter, der den Tyrann beerben könnte.
Allein und immer auf der Hut versucht Murtagh trotzdem, Alagaesia zu schützen. Er verfolgt eine Spur, quer durch Alagaesia. Und plötzlich steht er einer Hexe gegenüber, deren Macht alles übertrifft, was er für möglich gehalten hätte.
Prophezeiungen, Träume, Vorahnungen: „Murtagh – Eine dunkle Bedrohung“ ist der Auftakt für eine neue Reihe, in der Alagaesia erneut ins Chaos gestürzt werden könnte.
Genau wie ERAGON – oder nicht?
Was sofort auffällt: Wer „Die Gabel, die Hexe und der Wurm“ gelesen hat, kennt bereits das erste Kapitel von Murtagh. Wer „Die Gabel, die Hexe und der Wurm“ von Christopher Paolini noch nicht kennt, kann hier meine Rezension von damals lesen.
Was danach auffällt: Das alles ist wohltuend bekannt. Der Schreibstil: Original Paolini. Genau wie früher. Das Worldbuilding: Facettenreich, durchdacht bis ins kleinste Detail. Nur Eragon und Saphira fehlen noch, auf die muss man leider verzichten.
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Es braucht Geduld
Wer sich die groß angelegten Abenteuer-Epen zurück wünscht, wie zu Beginn der Eragon-Reihe, der wird bedient. Doch leider – genau wie bei Infinitum – hat auch Murtagh einen äußerst handlungsschwachen, langatmigen Mittelteil.
Natürlich: Christopher Paolinis Bücher leben vom Abenteuer-Charakter und nicht von reiner Action. Aufstehen, Schlafengehen, Reisen – ein bisschen weniger davon und das Buch wäre locker 100 Seiten kürzer. Und noch dazu kurzweiliger.
Aber: da steckt Potenzial drin
Trotzdem ist Murtagh eine würdige Rückkehr nach Alagaesia. Die neue Antagonistin, die Hexe Bachel, gehört zu den besten Charakteren der ganzen Reihe. Unterschwellig wahnsinnig, auf den ersten Blick freundlich: ihr Charakter hat viele Ebenen. Eine Anti-Angela…
Mein Urteil: Vielversprechend. Kein Fan sollte sich dieses Buch entgehen lassen. Hoffentlich kommt bald der nächste Band. Und wenn Christopher Paolini die Geschichte so weiter erzählt, mit etwas mehr Geschwindigkeit, dann hat auch „Murtagh“ das Potenzial, eine der besten laufenden Fantasy-Reihen zu werden.