Eigentlich hat Marc-Uwe Kling dem neu eingezogenen Känguru von nebenan nur ein paar Eier für Eierkuchen leihen wollen – doch kurz danach ist es bei ihm eingezogen. Mit dem kommunistischen Beuteltier an seiner Seite erlebt der Kleinkünstler die Abenteuer des berliner Alltags. Eines ist dabei gesichert: gute Unterhaltung.
“Die Känguru-Chroniken” und die drei nachfolgenden Bücher sind allesamt Bestseller, im gleichnamigen Film und der 2022 erschienenen Fortsetzung “Die Känguru-Verschwörung” haben Marc-Uwe und sein Känguru mittlerweile sogar die Kinoleinwand erobert.
Online und im Print als Comic
Bei zeit.de erscheinen seit zwei Jahren die täglichen “Känguru-Comics”, die mit facettenreichem Humor auf teils profane, teils hochaktuelle Themen eingehen. Die Strips sind meist vier Panels lang und in Schwarz-Weiß gezeichnet. Immer wieder gibt es zwischendurch längere Strips in Farbe, mit teils 12 Panels.
Besonders gefällt mir, wie spielerisch mit dem Format umgegangen wird: Marc-Uwe und das Känguru scheinen im Comic gefangen und der Feder von Bernd Kissel ausgeliefert zu sein. Wenn der fiktive Marc-Uwe mit den Ergebnissen des Zeichners unzufrieden ist, dann sieht man im Comic, wie er ihn kurzerhand anruft, um sich zu beschweren.
Kurzweilig und schnell vorbei
Beim Carlsen Verlag erschienen die Strips nun in gesammelter Form als gedrucktes Hardcover. Die gedruckte Version eignet sich am besten für das Sofa zuhause. Das Querformat ist etwas unhandlich, dafür kommen die kurzen Strips perfekt zur Geltung. Für die Zugfahrt ist aber die Online-Version bestens geeignet: zu lesen bei der Zeit, oder auch auf den Instagram-Accounts von Marc-Uwe Kling und Bernd Kissel.
Für mich ist die Reihe mittlerweile ein fester Bestandteil des Alltags. Und selbst wenn die besprochenen Themen teils brisant sind und erhitzt diskutiert werden, schaffen es die Känguru-Comics immer wieder, mich – auf charmante Weise – zum Schmunzeln zu bringen.