Rezension: Der Tunnel – Nur einer kommt zurück
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Rezension: Der Tunnel – Nur einer kommt zurück

Sechs Freunde machen eine Fahrt durch Englands längsten Kanaltunnel – den real existierenden „Standegde“ – doch als das Boot über zwei Stunden später auf der anderen Seite wieder auftaucht, sind fünf verschwunden – nur Matthew McConnel wird bewusstlos aufgefunden. Entgegen aller Hinweise beteuert er seine Unschuld. Er bittet den Autor Robin Ferringham um Hilfe und bietet ihm im Gegenzug Information über das Verschwinden seiner Frau Sam, das schon vier Jahre zurückliegt. Doch worin liegt die Verbindung zwischen den beiden Mysterien?

Der Autor Chris McGeorge ist zuerst durch seinen Thriller „Escape Room“ bekannt geworden, der anfang 2018 erschien. Im Mai 2020 erschien nun bei Knaur ein weiterer Thriller des Autors, der ein ähnliches Konzept hat, jedoch nicht mit dem Vorgänger zusammenhängt. Nichtsdestotrotz hat der Autor ein paar Anspielungen auf den Vorgänger eingestreut, die man entdecken kann, ohne Escape Room gelesen zu haben (so wie ich).

Schon das erste Kapitel von „Der Tunnel – Nur einer kommt zurück“ ist packend beschrieben. Der Protagonist Robin Ferringham ist sympathisch und ich konnte mich sofort mit ihm identifizieren – nicht zuletzt, weil er Autor ist: die Trauer über den Verlust seiner Frau lies ihn sein erstes Buch schreiben.

Man muss bei der Lektüre des Thrillers zwar die ein oder andere Gewaltszene aushalten, ansonsten konzentrierte sich der Autor jedoch auf klassische Ermittlerszenen, inklusive Zeugenbefragungen. Ein groß angelegter Kliffhänger darf natürlich in einem guten Thriller nicht fehlen, genauso wie die Rückblicke, mit denen man das Ende hinauszögern und den Leser auf die Folter spannen kann. Ein paar Fragen, die ich mir beim Lesen gestellt habe, sind bis zum Schluss bewusst unbeantwortet geblieben. Dadurch bleibt an dem Thriller ein Hauch des Mysteriösen, was mir sehr gefallen hat.

Die ein oder andere Stelle, an der ich mir etwas mehr Spannung gewünscht hätte, wird durch das Mysteriöse im Nachhinein gut ausgeglichen. Der Thriller hat eine gewisse Gesamtästhetik: er ist nicht zu lang, ist einerseits sehr angenehm zu lesen (besonders wegen der sehr sympathischen Charaktere) aber andererseits trotzdem spannend und mit einer trickreichen Auflösung, die man teilweise durch verstreute Hinweise erraten konnte, die zum anderen Teil jedoch vollkommen unerwartet kam.

Chris McGeorges anderer Thriller Escape Room kommt auf jeden Fall auf meine Leseliste. Hat jemand von euch auch „Der Tunnel“ gelesen? Was sagt ihr dazu? Ich freue mich wie immer auf eure Rückmeldung.

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Kommentare

2 Antworten zu „Rezension: Der Tunnel – Nur einer kommt zurück“

  1. Avatar von findos buecher

    Hallo Jasper,

    schon, eine andere Meinung zu lesen, ich fand den Thriller eher so mittelmäßig. Die Protagonisten waren mir teilweise zu einseitig, Spannungsbögen nicht konsequent durchgehalten und Längen hier und da vorhanden. Für mich war es eher Mehltau. So ein typischer Provinzkrimi. Thriller ist ein zu großes Wort für diese Geschichte, wo die realen Gegebenheiten spannender sind als die darum herum konstruierte Geschichte. Schön, dass du ihm viel mehr abgewinnen konntest. So kann’s gehen.

    Liebe Grüße,
    findo.

    1. Avatar von Jasper Vormschlag

      Hallo findo,

      Ja, das Glück eines jeden Autoren: die Meinungen der Leser gehen immer auseinander ? teilweise kann ich deine Kritik aber auch verstehen: zum Thema Spannungsbögen hätte ich ein bisschen was anders gemacht. Die Charaktere dagegen fand ich sehr sympathisch.

      Liebe Grüße,
      Jasper

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