Rezension: Der Heimweg

Rezension: Der Heimweg

Eine junge Frau ruft bei dem ehrenamtlichen „Begleittelefon“ an: es ist Nacht, sie ist im Wald und sie hat Angst. Ihr Heimweg ist ein Albtraum

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Jules Tannberg arbeitet für das „Beigleittelefon“ – einen ehrenamtlichen Dienst für Frauen, die nachts auf ihrem Heimweg Angst bekommen. Meist schweben die Anruferinnen nicht in akuter Gefahr, doch bei Klaras Anruf ist es ganz anders: sie irrt nachts durch den Grunewald und hat schreckliche Angst. Es dauert bis er versteht: sie glaubt von einem Mörder verfolgt zu werden, der ihr vor Wochen ihren Todestag nannte – und dieser Tag ist gerade dabei, anzubrechen.

Häusliche Gewalt: das ist das zentrale Thema meines ersten „Fitzek“-Psychothrillers. Ein ernstes und – natürlich – gewalttätiges Thema, dass Fitzek auch nicht ausgespart hat. Das Erste, was mir auffiel, war sein extrem präziser Erzählstil, bei dem jeder Satz zur Spannung beiträgt. Seine Sprache liest sich schnell und leicht, die Kliffhänger sind gut gesetzt.

Fakten und Verwirrung

Schon das erste Kapitel setzt an jenem Abend an. Es gibt immer wieder Rückblenden, doch alles dreht sich um eine einzige Nacht. Die Kapitel springen immer zwischen Jules und Klara hin und her, wobei mir die Kapitel mit Jules am Besten gefielen – in ihnen arbeitete Fitzek mit anderen, vielleicht auch eleganteren Spannungselementen, die den Anschein einer drohenden Gefahr erweckten, ohne dabei zu deutlich zu werden. Dabei muss man als Leser immer aufmerksam sein, kann Theorien spinnen – doch sollte nichts für Fakt halten, denn Sebastian Fitzek liebt es, seine Leser an der Nase herumzuführen. Bis zum Schluss bewahrte er seine größten Enthüllungen auf und ich muss sagen, dass das Ende zu der Kategorie gehört, die mir mehr als gefällt.

Dabei fiel mir der Start nicht gerade leicht: Gewalt, Selbstmordgedanken und dergleichen sind nicht immer leicht zu lesen, und auch wenn mich die Spannung mitgerissen hat, habe ich zwischendurch immer wieder Pausen eingelegt, um das Gelesene zu verdauen. In seinem Nachwort schrieb Sebastian Fitzek auch: „Gute Spannungsliteratur ist in erster Linie immer Auseinandersetzung mit dem Leben“ – und nicht mit dem Tod. Nachdem ich „Der Heimweg“ gelesen habe, kann ich das gut verstehen: Spannungsliteratur soll uns die Augen öffnen und den Wert des Lebens verdeutlichen.

Fazit

Keine Frage, „Der Heimweg“ hielt, was er versprach: das Buch war Spannung pur, bei der es Sebastian Fitzek wiederholt gelang, den Leser perfide zu verwirren und in die Irre zu führen.

Keine Frage ist ebenfalls, dass dieser Psychothriller nichts für schwache Nerven ist. Sebastian Fitzek ist seinem Ruf als genialer Thrillerautor meiner Meinung nach sehr gerecht geworden – zu viel werde ich von ihm aber nicht auf einmal lesen können, damit mein junges Herz keine bleibenden Schäden erleidet.

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