Rezension: Arkane

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Ich hatte weder vom Autor dieses Jugend-Fantasy Romans, nämlich Pierre Bordage, gehört, noch vom Buch selbst. Wie sich später herausstellte, hatte das auch einen guten Grund.

Pierre Bordage ist renomierter Autor aus Frankreich, wahrscheinlich auch einer der wenigen Fantasy-Autoren, die internationalen Erfolg haben. Noch dazu wurde der Autor von Andreas Eschbach speziell empfohlen, was für mich der Grund war, mir ein Exemplar zu besorgen.

In dem Buch geht es einerseits um die junge Oziel, die durch eine Intrige, bei der ihre gesamte Familie umkam allein dasteht. Doch da sie einer der großen Herrscherfamilien: dem Haus des Drachen entstammt, ist es ihre Pflicht Rache zu nehmen. Zeitgleich geht es auch um den unerfahrenen Lehrjungen eines „Steinzauberers“, Renn. Er trifft auf den geflohenen Soldaten eines Nachbarlandes, der Arkane vor der drohenden Invasion einer mysteriösen Armee warnen muss und Renn bittet, ihn den beschwerlichen Weg zur Stadt zu führen. Doch schon bald merken sie: die Jäger ihrer Feinde haben sie schon längst eingeholt…

Als dieses Buch damit beworben wurde vom „Weltrang von Game of Thrones“ zu sein, erwartete ich bei weitem nicht das Folgende. Denn dieses Buch ist zwar von außen verhältnismäßig schlicht, doch von Innen das Gegenteil und – viel entscheidender – leider nicht mein Geschmack. An dieser Stelle gebe ich gerne zu, dass ich das Buch nicht durchgelesen habe.

Wo sich bei anderen Büchern schon nach wenigen Dutzend Seiten eine Verbindung zu den Charakteren entwickelt, ist hier auch nach mehreren hundert Seiten verhältnismäßig wenig davon zu spüren. Die Gewalt wiederum spricht mich noch weniger an. Es gibt viele Arten Gewalt darzustellen. Tolkien beispielsweise, übergeht die Gewalt in seinen Büchern beinahe, geht niemals ins Detail. Trotzdem ist sie so erdrückend real und schmerzhaft für den Leser, so genial. Ich, der ich selbst Bücher schreibe, kenne natürlich den wichtigen Satz des Schreibens „weniger ist mehr“. An dem Buch Arkane sieht man lehrbuchartig, das dies stimmt, man merkt die Gewalt nicht, sie ist zu blumig und unrealistisch beschrieben, sie wirkt wie aus weiter Ferne, blass und nicht reizend. Warum ist das nicht bei Tolkien geschehen? Weniger ist mehr.

Doch ich sehe es auch als meine Pflicht als Rezensionist und Leser, die guten Dinge des Buches zu schildern. So fand ich in dem Lehrling Renn gefallen, der zwar insgesamt ein blasser Charakter ist, aber trotzdem sehr sympathisch: er wirkt nicht so unerreichbar für den Leser wie die Hauptperson Oziel, ist mehr von Selbstzweifeln und Gedanken geplagt. Und ebenfalls ein gutes Plus sind die Gedichte am Anfang jedes Kapitels, ähnlich wie man es von Markus Heitz kennt. Auch wenn ich diese Gedichte manchmal etwas befremdlich fand… Auch die Fähigkeiten der Steinzauberer wurden gut dargestellt – nämlich tatsächlich mit dem Prinzip weniger ist mehr! Indem Bordage den Leser über die Fähigkeiten größtmöglich im Unklaren ließ, erzeugte er eine Aura des mysteriösen und Unberechenbaren, wirklich genial ist dies, ein absolutes Plus!

Mein Fazit ist, dass dieses Buch leider kleine dramaturgische Schwächen besitzt. Liegt es am Autor? Oder der Übersetzung? Ich möchte niemanden die Schuld zuweisen und selbstverständlich gehört jedes Werk geehrt. Trotzdem mich dieses Buch weniger angesprochen. Wer jedoch ein mit Game of Thrones vergleichbares Buch sucht, der hat es hier gefunden!

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Verlag: Heyne

Autor: Pierre Bordage

ISBN: 9783453319141

Preis: 16,99 €

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