Die ausführlichere Alternative zum Bechdel-Test.

Wo sind die Frauen? Das fragt man sich heute beim Anblick alter Filme oder beim Lesen alter Bücher. Doch auch neue Werke sind immer wieder voll von Vorurteilen, Sexismus und anderer Diskriminierung.

Sagt dir der Bechdel-Test etwas? Der geht so:

  • Gibt es in der Geschichte (egal ob Buch, Film, Serie, Comic oder irgendwas anderes) mindestens zwei Frauenrollen?
  • Reden diese an einer Stelle miteinander?
  • Unterhalten Sie sich dabei über etwas anderes als einen Mann?

Kann mindestens eine dieser Fragen nur mit nein beantwortet werden, ist das Werk durchgefallen und gilt als sexistisch. Glaub mir, unglaublich viele Geschichten fallen bei diesem Test durch. Soweit so einfach, nur leider gibt der Test keine wirklichen Anhaltspunkte darüber, wie sexistisch das Werk tatsächlich im Vergleich zu anderen ist. Darüber gibt der ausführliche Wo sind die Frauen?-Test der britischen Filmkritikerin MaryAnn Johanson Auskunft, den ich für meinen Blog übersetzen durfte.

Diese Übersetzung findest du hier. Der Test funktioniert ganz einfach: alle Fragen werden so gut es geht auf die Geschichte angewendet. Können Sie mit „Ja“ beantwortet werden, dann werden Punkte abgezogen oder dazugezählt – je nach Wert, der an der Frage steht. Am Ende zählt: je niedriger der Punktestand, desto sexistischer ist die Geschichte. Eigentlich ist der Test für Filme und Serien gedacht. Die meisten Aspekte lassen sich auch auf Bücher übertragen.

Gibt es einen positiven und/oder negativen Punkt der Geschichte bei der Repräsentation von Frauen, der im Test bisher nicht beachtet wurde?

Dafür können Punkte nach ermessen gegeben/abgezogen werden.

Danach wird das Ergebnis berechnet:

Die Geschichte erreicht ein Scoring von…

>0 gutes Abschneiden

<0 schlechtes Abschneiden

Die folgenden Punkte haben keinen Einfluss auf das Gesamtergebnis, sind aber trotzdem beachtenswert:

Wurde die Geschichte nicht von einem Mann geschrieben?

Ist die Regisseurin eine Frau? (Bei Serien oder Filmen)

Wurde das Buch/Drehbuch nicht von einer nicht-männlichen Person übersetzt?