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Die Rückkehr der Zwerge (Teil 1) – Rezension

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Die Zwerge sind zurück!

Oder doch nicht? Irgendwie ist es auch ein Neuanfang, den Markus Heitz mit dem 6. Band seiner Zwerge-Saga wagte, der sogar in zwei Teile aufgeteilt wurde (Teil II erscheint im November). „Die Rückkehr der Zwerge“ markiert sowohl Neubeginn als auch die Möglichkeit, neue Fans für die Reihe zu gewinnen.

Aber was erwartet die Lesenden überhaupt im ersten Teil? Kann der Band mit den Erwartungen mithalten? Und was macht die Zwerge eigentlich lesenswert?

Darum geht’s

Eintausend Jahre sind vergangen, seit Tungdil Goldhand im Grauen Gebirge verschollen ist. Das Geborgene Land hat sich seitdem stark verändert, die Zwerge sind in ihrer einstigen Rolle als Beschützer vor den Kreaturen Tions fast gänzlich gescheitert.

Infos zum Autor:
Markus Heitz (*1971, Homburg) gilt als einer der erfolgreichsten Fantasy-Autoren Deutschlands. Er studierte Germanistik und Geschichte, arbeitete als Journalist und schrieb als Autor bereits über 50 Romane (zuletzt u.a. "DOORS" und "Die Meisterin").

Der Zwerg Goïmron vom Stamm der Vierten sammelt auf den Märkten alte Aufzeichnungen und Überbleibsel der Zwerge von einst – und trifft unverhofft auf ein Tagebuch.

Sollte es tatsächlich das Tagebuch von Tungdil Goldhand sein, dem größten Helden der Zwerge?

Stärken – und Schwächen

Die Zwerge-Saga hält sich an keine Gepflogenheiten der Fantasy und ist zugleich doch nur eine Wiederholung der typischen Motive.

Versteht mich nicht falsch: ich habe viel Spaß dabei, die Saga zu lesen, wie ich auch in diesem Artikel beschrieben habe. Doch im Gegensatz zu vielen Fantasy-Autor*innen die mir gefallen, ist Markus Heitz niemand, der lange fackelt: seine Stärken liegen in der Spannung, in Thriller-Elementen und in raschen, radikalen Wendungen. Auch das ist jedoch eine Sache, an die man sich schnell gewöhnen kann – und nach ein paar Bänden der Zwerge-Saga lag bei mir schon fast eine Erwartungshaltung vor, im Laufe des Bandes immer weiter und immer wieder überrascht zu werden und am Ende ganz besonders. So funktioniert das natürlich nicht.

Eine weitere Stärke von Markus Heitz ist jedoch sein Witz, der durch seinen klaren und einfachen Erzählstil besonders deutlich wird. Er legt viel Wert in Running-Gags und hat während der vergangenen fünf Bände viel Gelegenheit gehabt, diese zu pflegen. Nur manchmal gerät der Humor etwas plump – aber, so könnte man sagen, das passt zu keinem Volk so gut wie zu den Zwergen.

Seinem Erzählstil fehlt dabei die gewisse Raffinesse, auch dort legt er mehr Wert auf einen simplen, spannenden Tonfall.

Der Neubeginn tut gut

Kurzgesagt: was mir ganz persönlich an den Geschichten von Markus Heitz gefällt, ist ihre simple Leichtigkeit, die einen mitzieht, ohne persönlich zu berühren oder zu belasten, weshalb ich der Saga kleine Schwächen getrost nachsehen kann.

Was ich damit in Bezug auf „Die Rückkehr der Zwerge“ sagen möchte? Ganz einfach: Markus Heitz hat abgeliefert! Es war für mich wie eine Rückkehr an einen geliebten Ort, gleichzeitig gab es so viel Neues zu entdecken und so viele neue Charaktere kennenzulernen. Die begrenzte Welt des Geborgenen Landes bekam in diesem Band neues Leben eingehaucht. Markus Heitz meinte es (fast) ernst mit dem Neubeginn, und dieser Neubeginn hat der Zwerge-Saga gut getan.

Wie zu erwarten, endete der Band mit einem soliden Kliffhänger (nicht inhaltlicher Spoiler: der war für Markus Heitz ungewöhnlich seicht, aber sehr gut!). Und nun ist mein Fieber für das Geborgene Land neu entflammt und ich kann es kaum erwarten, dass es endlich weitergeht. Denn das große Finale hat er sich bestimmt noch aufgehoben – und wer weiß, was uns in „Die Rückkehr der Zwerge II“ sonst noch erwartet, wovon wir bisher noch keinen blassen Schimmer haben…

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