Rezension: Des Teufels Vollstrecker

Rezension: Des Teufels Vollstrecker

Ein Killer, der andere Killer umbringt? Ein Kronzeuge, der eigentlich schon tot sein sollte? Das und gnadenlose Action konnte ich in meinem neusten Thriller lesen

Eigentlich hatte ich nicht gedacht, dass ich diese Woche ein Buch lesen würde – oder die Zeit finden könnte, einen Blogbeitrag zu schreiben. Doch letzten Mittwoch bin ich in der Bahnhofsbuchhandlung (die eine wirklich gute Fundgrube ist) auf einen Thriller gestoßen, der wirklich gut war und mir ein paar spannende Abende bereitet hat. Und dessen Titel im Genitiv steht – bin ich der Einzige, den das überrascht hat? Ich werde mal in Zukunft darauf achten, wie sich Buchtitel im Allgemeinen verhalten.

In „Des Teufels Vollstrecker“ von Chris Holm geht es um einen Auftragskiller namens Michael Hendricks. Sein Geschäftsmodell besteht darin, andere Auftragskiller umzubringen – und dafür ein Kopfgeld zu kassieren. Seit der Ermordung seines Partners durch ein Verbrechersyndikat sinnt er jedoch auf Rache – und da spielt ihm das plötzliche Auftauchen eines lange tot geglaubten Kronzeugen in die Hände. Doch auch das Verbrechersyndikat und das FBI haben sich bereits auf die Spur des Kronzeugen gemacht…

Schon der Anfang des Thrillers ist actiongeladen und so geht es durch die ganze Geschichte. Wie ein düsteres Pendant zu James Bond kämpft sich Hendricks durch die Geschichte. Zum Glück ist Hendricks aber nicht so kaltblütig, wie man zunächst vermuten würde und man kann ihn ruhigen Gewissens als Held positionieren. Die Kapitel sind kurz, wie es bei Thrillern häufig der Fall ist, die Wortwahl kompakt und schnell, manchmal mit einer Prise schwarzem Humor. Am Anfang ist es noch schwer, die Charaktere auseinander zu halten – doch man gewöhnt sich dran.

Ich bin ein großer Fan von Action-Thrillern und dieser hat mir sehr gefallen – die Kampfszenen waren realistisch beschrieben und es mussten auch mal die Protagonisten etwas einstecken, anstatt überall unbeschadet herauszukommen. Also doch ein kleiner Unterschied zu James Bond.

Begeistert hat mich der Thriller jedoch durch einen perfiden Aufbau der Handlung und geschickte Kliffhänger. Die erste Hälfte des Buchs spielt sich nur an einem Tag ab – doch als Leser merkt man das kaum, da so viel passiert. Das Ende ist wiederum (ohne zu spoilern) ein filmreifes Spiel von Täuschung über Täuschung – bis man sich als Leser kurz nicht sicher ist, welche nun die Wahrheit ist. Chris Holm hat seine Leser bewusst auf eine Achterbahnfahrt von Niederschlägen und Höhepunkten geschickt, die sich in jedem Kapitel abwechseln, und mich als Leser voll in den Bann gezogen haben.

Wie ich erst recht spät herausfand, gibt es einen weiteren Thriller des Autors, dessen Handlung vor „Des Teufels Verbrecher“ spielt, und den Namen „So was von tot“ trägt. Vom Verlag werden sie aber nicht als Reihe verkauft – deswegen war es letztendlich egal. Ich werde das andere Buch bei gegebener Zeit nachholen – was bestimmt ein großes Vergngügen sein wird: „Des Teufels Vollstrecker“ war eine spannende Lektüre mit viel Action, einem angenehmen, leicht lesbarem Erzählstil und einem filmreifen Plot.

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