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Rezension: Der Chinesische Verräter

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Häftling 5995 ist nach 20 Jahren Zwangsarbeit aus einem chinesischen Straflager geflohen. Nun versucht er seine alten Kontakte zum britischen Geheimdienst wieder aufleben zu lassen. Der Geheimdienst rekrutiert den bisher unbeteiligten Journalisten und China-Korrespondenten Philip Mangan, der sich einigermaßen frei bewegen kann. Doch Philip weiß nicht: nicht nur der ehemalige Häftling 5995, sondern auch der britische Geheimdienst verfolgt einen ganz eigenen Plan.

Im von totaler Überwachung geprägten China versucht Mangan alles, um nicht entdeckt zu werden. Denn es geht um viel mehr, als darum, den Häftling 5995 zu reaktivieren.

„Der Chinesische Verräter“ ist der realistischste Agententhriller, den ich je gelesen habe. Die Geschichte fußt sogar auf wahren Ereignissen, die der Autor selbst erlebt hat und die er in diesem Video schildert. Der Autor Adam Brookes, selbst Journalist des BBC in China, legte ein großartiges Debüt hin.

Der Hauptcharakter Philip Mangan ist sehr greifbar und natürlich. Immer auf der Suche nach einer Reportage, die ihm den Durchbruch ermöglicht, hat er auch gute Kontakte in die britische Botschaft. Und so gerät er eher zufällig rein in eine ziemlich gefährliche Sache. Natürlich weiß ich selbst nicht wirklich, wie es im britischen Geheimdienst abläuft (naja, wer weiß ;)), aber alles im Buch „Der Chinesische Verräter“ klingt absolut glaubwürdig.

In dem Buch, das im Original den Titel „Night Heron“ trägt, verfolgt man alle Geschehnisse genau, als läse man ein Protokoll der Operation. Vielleicht gerade deswegen schafft es Adam Brookes, das Buch unheimlich spannend zu machen. Ich hatte wirklich Angst um Philip Mangan und einige andere Menschen in dem Roman, die man sehr gern haben kann. Für jeden, der nur perfekte Heldenfiguren ohne Fehler mag, ist das Buch aber nichts: denn alle Charaktere – besonders Philip Mangan – sind authentisch.

Zum Schluss kann ich jedem, der spannende Thriller mag, dieses Buch nur empfehlen. Und es gibt noch eine weitere gute Nachricht: „Der Chinesische Verräter“ erschien im Original bereits 2015, wurde aber erst 2019 auf Deutsch übersetzt und ist im Suhrkamp-Verlag erschienen. In der Zwischenzeit sind bereits zwei weitere Bände herausgekommen, in denen es ebenfalls um Philip Mangan geht. Auf die bin ich sehr gespannt!

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