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Rezension: 13 Stufen

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13 Stufen ist der neue Thriller des japanischen Autors Kazuaki Takano, der durch seinen Thriller „Extinction“ bekannt geworden ist. Um ehrlich zu sein hatte ich bevor ich dieses Buch fand noch nie von Takano gehört, doch durch seine schlichte und für mich ansprechende Aufmachung sprang mir das Buch sofort ins Gesicht.

Es handelt sich um einen Thriller, er spielt in Japan. Es geht um den wegen Mordes verurteilten Jun`ichi, der nach abgesessener Haftstrafe versucht ein neues Leben zu beginnen. Dabei hilft ihm sein ehemaliger Gefängnissaufseher, der ihnen beiden einen neuen Job besorgt: für einen undurchsichtigen Rechtsanwalt sollen sie die Unschuld eines zu Tode verurteilten beweisen. Der Haken ist, dass die Vollstreckung jeden Moment anstehen wird – und trotz mehr als sieben Jahre dauernder Recherche alles gegen den Verurteilten spricht…

Kazuaki Takano überraschte mich ein wenig mit einem guten, spannenden, aber schlicht gehaltenen Schreibstil. Ohne brutal oder actionreich werden zu müssen, gelingt es Takano den Leser zu fesseln und mitfiebern zu lassen. Mit immer neuen Spuren, immer weiteren Möglichkeiten, Theorien und zwischenmenschlichen Problemen baut er immer weiter auf, bis alles beinahe unerträglich wird, da man auf die Lösung wartet.

Doch dieses Buch reizt noch mit einer weiteren Seite: auf überlegte Art und Weise stellt der Autor die japanische Gesellschaft, das Rechtssystem sowie die weniger klaren Hirarchien und Höflichkeitsfloskeln vor. Außerdem rechnet er im Laufe des Buches immer mehr mit der Todesstrafe ab, jedoch auf ganz logische und vorsichtige Weise. Er zeigt verschiedene Meinungen und komplett unterschiedliche Persönlichkeiten vor, von denen manche für und manche gegen die Todesstrafe kämpfen. Die Grundeinstellung scheint jedoch zu sein: „Wer nicht bereuen kann, der wird zum Tode verurteilt“. Wer jedoch nicht bereuen kann, ist letztendlich ganz der Willkür des Richters überlassen. Im Fall des Buches handelt es sich um jemanden, der sein Gedächtnis verloren hat und sich nicht an den Mord erinnern kann. Doch kann man ohne Erinnerung bereuen?

Alles in allem könnte man also sagen, dass es sich auch um ein politisch komplett aktuelles Buch handelt, ist doch zwar in Deutschland und Europa, nicht jedoch in vielen anderen Teilen der Welt die Todesstrafe abgeschafft. Ich kann dieses Buch wirklich nur empfehlen!

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